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Journal zur Aneignung und Vermittlung von Kunst
Open Call für Issue 6
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​KURZINFO
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Einreichen können: Studierende und Angehörige aller Institute der HBK Braunschweig
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Thema: Antifaschismus
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Einreichadresse: appropriate.ifk@hbk-bs.de
Abgabetermin für das Abstract, ca. eine halbe Seite:
20. Oktober 2024
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(Bei Annahme sollte der Text bis zu 21.November 2024 fertiggestellt werden)
Sprachen: Deutsch, Englisch
ISSUE 6: Antifaschismus
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Wer Antifaschist:in sein will, muss wissen, wogegen und wofür es zu kämpfen gilt.
Dafür bedarf es einer Aktualisierung des Faschismusverständnisses, denn heutiger Faschismus tritt zum Teil in neuen Erscheinungsformen auf. Die Bandbreite reicht dabei von autoritären Konservativen, bis hin zu Rechtsextremist:innen, die offen und mit Gewalt die Beseitigung der Demokratie anstreben. Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung werden von rechten Akteur:innen genutzt um Feindbilder zu konstruieren sowie ein ethno-nationalistisches “Wir-Gefühl” aufzubauen. Sie zielen damit auf die Einschüchterung und Bedrohung marginalisierter Gruppen und Andersdenkender, denen sie zugleich die Schuld an gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten zuschieben. Dadurch maskieren sie die realen Ursachen sozialer Ungleichheit. Die verkürzten antidemokratischen Narrative der Rechten finden besonders in den sozialen Medien Anklang, wo extremistische Ideen und Falschinformationen heute weitgehend ungefiltert verbreitet werden können.
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Doch für den gesellschaftlichen Rechtsruck lassen sich nicht allein die Akteur:innen der extremen Rechten verantwortlich machen. Durch die fortschreitende Aufnahme rechter nationalistischer Rhetorik und Inhalte durch die Parteien der vermeintlichen Mitte werden Grundpfeiler faschistischer Ideologie salonfähig. Die Konsequenzen dessen zeigen sich in einer zunehmend restriktiver werdenden Abschottungspolitik, der Normalisierung und Legitimierung antidemokratischer und diskriminierender Haltungen innerhalb des Mainstream-Diskurses sowie den steigenden Zahlen von rechter Gewalt.
Auch die öffentliche Debattenkultur befindet sich in einer Krise, die einen konstruktiven Austausch sowie das Aushalten von Meinungsverschiedenheiten erschwert. Im Kunst- und Kulturbetrieb spiegelt sich dies in der Absage von Ausstellungen und Veranstaltungen sowie expliziten Ausladungen von Künstler:innen und Kulturschaffenden wider, die sich zu aktuellen Konflikten positionieren. Die zunehmende Angst vor Auseinandersetzungen mit politisch brisanten Themen erfolgt zum Leid der Betroffenen. Neben der offensichtlichen Existenzgefährdung individueller Positionen, stellt das Fehlen ihrer Stimmen und Perspektiven zugleich einen Verlust für den gesamten Kulturbetrieb dar.
Im Issue 6 wird der Frage nachgegangen, wie sich den antidemokratischen Entwicklungen in der aktuellen Politik durch partizipatorische Initiativen aus Kunst und Vermittlung etwas entgegensetzen lässt, das nachhaltige Veränderung bewirken kann.
Wie lassen sich antifaschistische Perspektiven in der Gegenwart wiedererlangen? Wie könnte eine von Faschismus befreite Gesellschaft aussehen?
In verschiedenen Textformaten möchten wir Ansätze erforschen, die die vermittelnden und verbindenden Potenziale von Kunst, Aktivismus und Kultur stärken und es ermöglichen, in breitem Zusammenhalt für eine vielstimmige und resiliente Demokratie einzustehen.
Wir freuen uns auf eure Einsendungen und eure Mitgestaltung an der nächsten Ausgabe des Appropriate Journals!
TEXTTYPEN DES JOURNALS
Praxisberichte
In den Praxisberichten haben Studierende die Möglichkeit, über ihre selbstentwickelten Vermittlungsprojekte zu schreiben. Dabei geht es jedoch nicht allein um eine Beschreibung der Projektumsetzung, denn ein elementarer Bestandteil der Praxisberichte ist auch, dass die Überlegungen, die der Umsetzung vorangegangen sind, sowie der Kontext, in dem das Projekt stattfand, den Leser:innen nahegebracht werden. Eine kritische Reflexion des Projekts und ein kurzes Fazit sollten enthalten sein.
Wenn du gerne einen Praxisbericht verfassen möchtest, dann erkläre uns bitte auf einer halben Seite kurz, worum es sich bei deinem Projekt gedreht hat, und wie sich darin das Thema Antifaschismus widerspiegelt.
Buchrezensionen
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Eine Buchrezension ist eine informative, aber auch kritische Buchvorstellung, in der die wichtigsten Inhalte des Buchs besprochen werden. Gleichzeitig bietet die Rezension Raum für eine persönliche Stellungnahme oder Empfehlung und ein begründetes Urteil über die Relevanz des Buchs. In unserem Journal möchten wir vorzugsweise aktuelle Bücher vorstellen.
Wenn du ein Buch rezensieren möchtest, dann nenne bitte auf einer halben Seite kurz, um welches Buch es sich genau handelt (Titel, Autor:in, Verlag, Jahr) und welchen Bezug es auf das Thema Antifaschismus hat.
Gespräche und Interviews
Unter dieser Kategorie haben Studierende die Möglichkeit, eine Person zu einem Interview einzuladen, die über eine Expertise oder besonderen Erfahrungswert in Bezug auf das Thema Antifaschismus verfügt. Über das Gespräch soll im Anschluss ein Fließtext in eigenen Worten geschrieben werden, der dann im Journal erscheint.
Wenn du ein Interview im Rahmen des Journals führen möchtest, um deinen Gesprächsbericht anschließend in der aktuellen Ausgabe zu veröffentlichen, fasse auf einer halben Seite kurz zusammen, wen du gern als Gesprächspartner:in interviewen möchtest und wieso diese Person deiner Meinung nach in Verbindung zum aktuellen Thema Antifaschismus dafür geeignet ist.
Theoriebeiträge
Zu jeder Ausgabe laden wir zwei bis drei Gäst:innen dazu ein, zum aktuellen Thema einen Text zu verfassen. Wir möchten durch diese Beiträge Aspekte unseres aktuellen Themas beleuchten, die wir über Praxisberichte, Gesprächsbeiträge oder Buchrezensionen möglicherweise nicht abdecken können, die für uns aber so relevant sind, dass sie nicht fehlen dürfen. Außerdem bietet sich so die Chance, der Expertise aus anderen Fachbereichen Raum zu geben.
Wenn du einen Vorschlag hast, welche Person eine besonders interessante Position zum aktuellen Thema vertritt und einen wertvollen Beitrag zum Thema Antifaschismus verfassen könnte, freuen wir uns über einen kurzen Vorschlag.
Redaktion Issue 6: Lena Götzinger, Benno Hauswaldt, Martin Krenn
Bei “Appropriate” handelt es sich um die Online-Publikation des Studienganges Kunstvermittlung des Instituts FREIE KUNST der HBK Braunschweig, welche in regelmäßigen Abständen erscheint.
SHORT INFO
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Submissions open to: Students and members of all institutes of HBK Braunschweig
Topic: Anti-fascism
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Submission address: appropriate.ifk@hbk-bs.de
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Submission deadline for the abstract, approx. half a page:
October 20, 2024
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(If accepted, the text should be completed by November 21, 2024)
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Languages: German, English
ISSUE 6: Anti-fascism
To be an anti-fascist, one must understand both what to fight against and what to fight for.
This requires an updated understanding of fascism, as contemporary fascism often takes on new forms. The spectrum ranges from authoritarian conservatives to right-wing extremists openly and violently seeking to dismantle democracy. Right-wing protagonists use racism, anti-Semitism and other forms of discrimination to construct enemy stereotypes and build an ethno-nationalist identity ideology. They aim to intimidate and threaten marginalised groups and dissidents, whom they simultaneously blame for societal injustices. In doing so, they mask the real causes of social inequality. The right's anti-democratic, reductionist narratives are particularly popular on social media, where extremist ideas and misinformation are spread largely unfiltered.
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However, the societal shift to the right cannot be attributed solely to the far-right protagonists. As parties from the so-called centre increasingly adopt right-wing nationalist rhetoric and content, thus the pillars of fascist ideology become socially acceptable. The consequences of this are evident in increasingly restrictive border policies, the normalisation and legitimization of anti-democratic and discriminatory attitudes within mainstream discourse, and the rising numbers of far-right violence.
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Public debate culture is also in crisis, making constructive dialogue and the tolerance of differing opinions more difficult. In arts and culture, this is reflected in the cancellation of exhibitions and events, as well as the explicit exclusion of artists who take a stance on current conflicts. The growing fear of engaging with politically sensitive topics comes at the expense of those affected. In addition to the obvious threats to individual livelihoods, the absence of their voices and perspectives represents a loss to the entire cultural sector.
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Issue 6 will explore how participatory initiatives in art and mediation can counter the anti-democratic developments in current politics and bring about sustainable change.
How can anti-fascist perspectives be reclaimed in the present? What might a society freed from fascism look like?
In various text formats, we aim to explore approaches that strengthen the uniting potentials of art, activism, and culture, enabling broad solidarity for a diverse and resilient democracy.
We look forward to your submissions and your contributions to the next issue of the Appropriate Journal!
CONTRIBUTION TYPES
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Project Report
In the project report, students can write about their self-developed art mediation projects. However, it is not only about a description of the project realisation. An elementary component of the project report is that the considerations that preceded the realisation, as well as the context in which the project took place, are made accessible to the reader. A critical reflection of the project and a short conclusion should be included. If you would like to write an experience report, please explain in half a page what your project was about and how it reflects the topic of antifascism.
Book Reviews
A book review is an informative, yet critical, book introduction that discusses the main content of the book. At the same time, the review provides space for a personal statement or recommendation and a reasoned judgement about the relevance of the book. In our journal, we prefer to present books that have been recently published. If you would like to review a book, please state on half a page exactly what the book is about (title, author, publisher, year) and how it relates to the topic of antifascism.
Conversations and Interviews
Under this category, students may invite a person/group to participate in a conversation or interview who has expertise or experience related to the current topic of the journal. A continuous text in your own words should then be written about the conversation, which will be published in the journal. If you would like to conduct a conversation and write an interview report to be published in the next issue, please summarise on half a page who you would like to interview and why you think this person is suitable concerning the current topic of antifascism.
Theory contributions
For each issue, we invite two or three guests to write a text on the current topic. By these contributions, we would like to shed light on aspects of our current issue that are not covered in the other types of text. It also provides an opportunity to give space to expertise from other disciplines. If you have a suggestion about which person holds a particularly interesting position on the current topic and could write a valuable contribution on the topic of mediation, we would be happy to receive a brief suggestion.
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Editorial Team Issue 6: Lena Götzinger, Benno Hauswaldt, Martin Krenn